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Von Coos Bay aus ging es weiter in Richtung Norden auf dem Highway 101. Südlich von Florence erstrecken sich über gut 60km hohe Sanddünen an der Küste. Leider sind diese nicht kostenlos zu besuchen. Jeder State Park oder sonstige
Strandzugang verlangt einen Küstenpass, den man im Voraus in Florence kaufen muss. Zahlstationen an den einzelnen Stellen gibt es nicht. Insofern sind wir im John Dellenbeck State Park ohne zu zahlen nur mal für
15 Minuten in den Sanddünen gewesen. Mitten am Tag mit der Sonne von oben - also keine spektakulären Dünenfotos an dieser Stelle. Kirsten hat nur folgendes 360°-Panorama gemacht (Einfach mit gedrückter Maustaste über das 360°-Panorama fahren):
Sanddünen im John Dellenbeck State Park - 360° Panorama
(mit gedrückter Maus über das Panorama fahren oder auf die Pfeiltasten klicken)
Es folgte eine schnelle Runde mit Winnie durch den Umpqua Lighthouse State Park. Anschließend ging es weiter nach Reedsport. Hier haben wir erst einmal ausgiebig Kaffee und Kuchen gemacht. Ja, Kaffee, nicht Tee! Mal was anderes. Während wir uns stärkten, rückte die Hirschherde immer näher an Winnie heran.
Die großen Roosevelt Hirsche - man schätzt etwa über 100 Tiere - bleiben hier das ganze Jahr über und genießen vor allem im Mai und Juni das knackige Grün auf den Wiesen. Man kann sie sehr schön aus der Nähe beobachten, wie das folgende Video zeigt:
Roosevelt Hirsche in Reedsport
Da das Wetter zum Abend hin immer sonniger wurde, sind wir gleich noch weiter nach Florence gefahren, um uns den historischen Stadtkern und den angrenzenden Hafen anzuschauen. Der Sonnenuntergang selbst war dann weniger spektakulär, dafür entdeckte Kirsten aber ein paar Seehunde, die direkt neben der Mohle in den Wellen rollten (siehe folgendes Video).
Seehunde in den Wellen bei Florence.
Erneut parkten wir über Nacht bei einem Casino. Wie gut, dass wir den sonnigen Tag genutzt hatten, denn anschließend regnete es die ganze Nacht und Winnie leckte mal wieder aus einigen Löchern. Bei schlechtem Wetter kann man auch an der Küste nicht wirklich viel machen und wir beschlossen mit Winnie mal zu einer Napa Werkstatt zu fahren. Irgendwie zieht er nicht richtig und im Rückwärtsgang stottert er sich richtig einen ab. Außerdem scheinen wir auf einmal sehr viel
Benzin zu verbrauchen. Wir vermuteten zunächst, das das an dem vielen Stopp und Go und an den 10% Ethanol im Benzin hier liegt, aber statt 17 Meilen pro Gallone, schafften wir nur noch 12.
Die Werkstatt stellte dann auch schnell fest, dass wir nur auf drei Zylindern laufen. Das Memorial Wochenende stand unmittelbar bevor und die Werkstatt konnte uns nicht mehr in ihren Zeitplan unterbringen. Wir beschlossen mit drei Zylindern noch die nächsten 100km bis nach Newport in den kommenden Tagen zu fahren und dann dort in eine Werkstatt zu gehen.
Vor Newport lagen aber noch ein paar Attraktionen, die wir nicht auslassen wollten und so warteten wir in Florence erst einmal auf besseres Wetter. Wir nutzten die Zeit in der Bibliothek, um an unseren Fotos und unserer Webseite zu arbeiten.
Am nächsten Tag kletterte Kirsten in einer Regenpause schnell aufs Dach, um mal wieder mit dem Aluminium- Tape die undichten Stellen abzukleben. Da man leider nicht genau erkennen kann, wo sich das Wasser durch einen klitzekleinen Riss schlingelt, hat Kirsten großräumig abgeklebt und wir konnten beim anschließenden Guss gleich feststellen, dass sie offensichtlich erfolgreich die leckende Stelle zugeklebt hatte. Helen war happy!
Madame hatte eine Stunde später noch bessere Laune, als wir in einem English Tea Room zu Mittag saßen. Kirsten wählte die köstliche Lachssuppe und eine Spargel-Quiche. Helen genoss ihre Hausgemachten Sausage Rolls und den anschließenden Bread Pudding. Very British mit einer delicious cup of tea!
In einem Second-Hand-Buchladen tauschten wir 7 Bücher gegen 3 neue und zahlten nur 25 Cents drauf. Ein guter Deal! Kirsten nutzte den Nachmittag in der Bibliothek wieder für Fotos und Webseite.
Auf einmal brach der Himmel auf und die Sonne kam hervor. Es war bereits 19 Uhr, aber das hielt uns nicht davon ab die kurze Strecke zum Haceta Head Leuchtturm zu fahren. Uns war nach den 2 Tagen Sitzen nach Bewegung zumute und wir sind zum Leuchtturm über einen Teil des Oregon Trails gelaufen. Dieser war nach dem vielen Regen total matschig und unsere Hosen und Schuhe sahen anschließend aus wie Sau.
Haceta Head Leuchtturm - 360° Panorama
(mit gedrückter Maus über das Panorama fahren oder auf die Pfeiltasten klicken)
Am nächsten Tag stand dann ein echtes Highlight unserer Küstentour auf dem Programm. Die weltgrößte Seehöhle - die Sea Lion Cave - in der sich über den Winter Seelöwen tummeln und vor dem stürmischen Wetter schützen. Normalerweise liegen sie zu dieser Jahreszeit schon draußen, aber Oregon hat einen außergewöhnlich kalten und regnerischen Mai dieses Jahr und so hatten wir das Glück, dass sich an
diesem Tag gut 60 Seelöwen in der Höhle aufhielten. Der Eintritt liegt bei 12$ pro Person und man sieht auf einem Monitor mit Livekamera schon, ob sich Seelöwen in der Höhle befinden oder nicht. Mit einem Fahrstuhl geht es 63m runter in die Höhle. Wir haben über eine Stunde dort unten verbracht. Riesige Wellen rollten an diesem Tag in die Höhle. Draußen lagen Hunderte von Seelöwen auf dem Felsen. Es war schon spannend zu beobachten, wie sich die
Seelöwen strategisch in den hohen Wellen plazierten, um mit der nächsten ans Ufer geschwemmt zu werden. Und dann sucht sich jeder seinen Platz in der Menge. Dabei wird keine Rücksicht auf Verluste genommen - man schwabbelt einfach über die liegenden Leiber seiner Artgenossen rüber. Hier und da wird auch schon mal kräftig zugebissen. Schaut euch einfach unser Video an.
Sea Lion Cave.
Wir sind anschließend gleich weiter zum Cape Perpetua gefahren. Die Sonne lachte vom Himmel und die Flut rollte an. Ideale Bedingungen, um am Cape Perpetua das Spouting Horn zu beobachten - eine Wasserfontäne, die man nur bei Flut mit hohem Wellengang sieht. Kurze, nett angelegte wanderwege führen direkt an der Küste entlang zu weiteren schönen Aussichtspunkten. Auch hierzu gibt es ein kleines Video.
Cape Perpetua.
Wir sind die Nacht über gleich auf dem Viewpoint zum Spouting Horn stehen geblieben. Der nächste Tag kam mal wieder im Einheitsgrau daher. So ist das hier an der Küste. Man muss die sonnigen Momente gut nutzen! Es gibt nicht viele davon.
Wir haben einen 2-stündigen Spaziergang in Yachats an der Küste entlang gemacht, um unsere Beine zu bewegen. Es gab nicht viel zu sehen. Anschließend gab es erneut Fish und Chips. Dieses Mal kam der Fisch ganz frisch vom Boot und war einfach köstlich!
Meile für Meile ging es langsam weiter an der Küste hoch. Wir sind jeweils nur kurz ausgestiegen. Das Wetter ließ nicht mehr zu. Kurz vor Newport sind wir vom Highway 101 beim Ona Beach State Park abgebogen und haben innerhalb von ein paar Meilen einen sehr ruhigen Platz am Beaver Creek für die Nacht gefunden.