11.-18.06.2011: Cannon Beach - Fort Stevens SP - Astoria - Cape Disappointment - Ruby Beach - Hoh Forest - Second Beach

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Nach 5 Tagen Einheitsgrau lachte endlich mal wieder die Sonne vom Himmel. Wir schauten uns noch einmal kurz den Haystack Rock bei strahlend Blauem Himmel an und dann ging es weiter zum Fort Stevens State Park. Hier strandete 1906 die Peter Iredale. Vom 105 Jahre alten Wrack steht nur noch die Metallhülle.

Haystack Rock - 360° Panorama
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Fort Stevens Beach - 360° Panorama
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Der nördlichste Punkt an der Oregonküste ist Astoria. Hier landeten die Entdecker Lewis und Clark um 1805 herum nach ihrer langen Reise, die in St. Louis (Missouri) startete. Zu Ehren der beiden wurden in den USA insgesamt 12 Denkmäler errichtet. In Astoria steht die berühmte Astoria Säule, die 1926 gebaut wurde. Die Säule ist fast 42m hoch und ist von außen mit Motiven der Lewis und Clark Expedition bemalt.

Vor einigen Jahren wurde in der Säule für mehrere Hunderttausend Dollar die Treppe erneuert. Wir ließen es uns natürlich nicht nehmen die 164 Stufen hoch zu stapfen. Für Kirsten mit ihrer Höhenangst kein leichtes Unterfangen, zumal die Säule von drinnen nicht den stabilsten Eindruck machte und der Wind mit komischen Geräuschen durch das Treppengestell pfiff. Aber der Blick von oben auf Astoria und den Columbia River war es wert!

Da das Wetter ausnahmsweise mal richtig sonnig war, fuhren wir am selben Nachmittag noch über die lange Astoriabrücke nach Washington. Goodbye Oregon - wir haben deine Küste wirklich genossen!

Zum Cape Disappointment waren es nur wenige Meilen und wir hatten einen ganz netten Sonnenuntergang am North Head Leuchtturm.

Am nächsten Tag war der Himmel wieder grau und es regnete in Abständen. Wir fuhren dennoch auf der Long Beach Halbinsel bis zum Leadbetter Point State Park und dem Wilapa Wildlife Refuge. Außer fieser Mücken gab es hier nicht viel zu sehen. Den Weg hätte man sich schenken können!

Leider kann man die Washingtonküste nicht so direkt entlang fahren, wie wir das aus Oregon kannten. Immer wieder führt die Straße weit ins Landesinnere und die Attraktionen liegen nicht so dicht beieinander. Je weiter man im Inland ist, desto mehr Regen hat man hier.

Südlich vom Olympic National Park trifft man wieder auf die Küste. Wir übernachteten am Roosevelt Beach und am nächsten Tag folgte eine weiterer hoher Baum und der Ruby Beach. Das Wetter wurde nun auch an der Küste sehr regnerisch und zwang uns zu einer kleinen Pause. Mitten unter den Moos bewachsenen Bäumen standen wir auf dem kostenlosen Hoh Oxbow Campingplatz, holten die Bücher raus und entspannten uns.

Nachts wurden wir dann um 4 Uhr morgens durch lautes Klopfen an Winnies Tür aus dem Tiefschlaf gerissen. Ein Gefängniswärter machte uns darauf aufmerksam, dass ein Gefangener aus dem nicht allzu weit entfernten Gefängnis geflohen war und vor einer Stunde unweit vom Campingplatz gesichtet wurde. Da wir nicht sicher waren, ob der "Gefängniswärter" nicht unter Umständen der Flüchtling war, öffneten wir die Tür nicht. Helen, nicht umsonst ist sie eine ehemalige Polizistin, lies sich eine genaue Beschreibung des Sträflings geben und wir versprachen vorsichtig zu sein. Von da an kamen immer wieder Fahrzeuge auf den Campingplatz - vermutlich Polizei, die nach dem Rechten schaute - wir bekamen jedenfalls keinen Schlaf mehr und waren entsprechend am nächsten Tag total kaputt. Ergo "gönnten" wir uns einen weiteren Entspannungstag. Wir kamen ins Gespräch mit ein paar Zeltern, die von der nächtlichen Aktion überhaupt gar nichts mitbekommen hatten. Sie waren zum Lachs angeln auf dem Campingplatz und offensichtlich so kaputt, dass auch eine Atombombe neben dem Zelt hätte einschlagen können.

Am darauf folgenden Tag lachte die Sonne überraschend vom Himmel. Ein herrlicher Tag, um im Hoh Rain Forest (Olympic National Park) eine 5-stündige Wanderung entlang des Hoh Rivers zu machen. Wir waren noch keine 3 Minuten gelaufen, da stand direkt am Wanderweg eine Hirschkuh. Normalerweise muss man mindestens 100m Abstand lassen, die Hirsche können nämlich brandgefährlich werden. Insbesondere wenn sie Junge haben. Diese Kuh fraß aber gemütlich am Wegesrand und schaute uns genauso neugierig an, wie wir sie. Wir schlichen uns vorsichtig vorbei. Neben großen Bäumen, sahen wir einige Wasserfälle, verpassten aber nur um wenige Minuten einen Schwarzbären.

Auf dem Rückweg machte sich Kirsten in die Büsche auf, um noch ein paar Moos bedeckte Bäume zu fotografieren. Sie packte das Stativ aus und das Geräusch schreckte zwei Hirsche auf, die sich im Gras hinter dem nächsten großen Baum niedergelassen hatten. Keine 10m von Kirsten. Oh, oh ... die Alphakuh gab auch gleich ein warnendes Geräusch ab und Kirsten ging in Deckung - machte sich ganz klein und wartete, bis sich die Hirsche entfernt hatten. Hier noch ein Video dazu:


Elks im Hoh Forest (Olympic NP)

Weil das Wetter so super schön war, sind wir am späten Nachmittag noch ganz wieder rüber zur Küste gefahren. In La Push sind wir die 2,5km zum Second Beach runter gelaufen und der tolle Tag wurde mit einem sehr schönen Sonnenuntergang gekrönt.

Bei der Rangerstation in Mora erfuhren wir, dass der Flüchtling geschnappt wurde. In seiner Verzweiflung den Regenmassen zu entkommen, hat er unwissend an die Tür eine ehemaligen Gefängniswärters geklopft. Da dieser bereits bestens mit der Lage vertraut war, hat er ihn gleich festgenommen. Dumm gelaufen, kann man da nur sagen! Außerdem hörten wir, dass der Hoh Rain Forest Teil des Olympic National Parks einen Tag nachdem wir da waren für Besucher gesperrt wurde. Eine Hirschmutter hatte mit ihrem Jungen den Campingplatz terrorisiert und den Rest der Herde total wuschig gemacht. Zu gefährlich für die Besucher. Da Tiere im National Park Vortritt haben, mussten die Menschen weichen. Wenn die wüssten, wie nahe Kirsten nur einen Tag vorher an den Hirschen war ...

Helen kaufte sich ein paar neue Wanderschuhe in Forks. Da wir bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht eines der Twilight-Vampir-Bücher gelesen hatten, ging der Hype über diesen Ort total an uns vorbei. Vampire? Nicht so unser Ding! Jedes Restaurant, jeder Shop, die Schule ... alles war im Twilight-Motto. Dabei sind die Filme hier gar nicht gedreht worden. Monate später lasen wir dann aber die Bücher und fanden die eigentlich ganz spannend. Lange nicht so gut wie Harry Potter, aber auch nicht unspannend! Die Filme hingegen finden wir total langweilig!