10.-16.12.2011: Belize Zoo - Guanacaste NP - Blue Hole NP - Cockscomb NP - Hopkins - San Ignacio

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In unserer Abwesenheit hatte man bei der Marina die Waschmaschine repariert. Wir mussten allerdings dafür Schlange stehen, denn ein paar Segler waren vor uns dran. Pro Maschine und Trockner musste man 1.75US$ bezahlen. Dafür bekam man als Token für die Maschine 2 Peso Münzen aus Mexiko. Hätten wir das vorher gewusst, dann hätten wir unsere Pesos dafür aufbewahrt, denn 2 Pesos sind im Moment etwas 0,15US$. Die Nutzer der Maschinen nach uns profitierten von unseren Informationen und hatten reichlich Pesos, um die Maschinen zu füttern.

Der Trockner hatte an diesem Tag seine Probleme und man musste nach jedem Durchlauf immer etwas warten, bis er wieder ansprang. So kamen wir erst gegen Mittag aus Belize City weg, aber wir hatten es bis zum Belize Zoo nicht weit. Der Belize Zoo wird von allen Besuchern begeistert empfohlen, aber uns waren die Kosten von 15US$ pro Person für Ausländer (Belizianer zahlen nur 3US$!!!) zu hoch. Hier kann man zwar hautnah Tiere sehen, die man in der Natur nur mit sehr viel Glück entdeckt, aber uns ist es sowieso lieber sie in Freiheit zu beobachten. In diesem Zoo werden allerdings nur Tiere gehalten, die entweder verletzt oder verweist in der Natur gefunden wurden und denen dort das Überleben nicht möglich wäre.

Während wir gemütlich eine Tasse Tee im Winnie genossen, haben Agnes und Helmut in aller Ruhe den Zoo besucht und waren tatsächlich begeistert davon. Insofern haben wir ein paar Bilder von Agnes dazu auf unserer Webseite.

Übernachten durften wir leider auf dem Belize Zoo Parkplatz nicht, obwohl der ideal gewesen wäre. Aber man gab uns den Tipp stattdessen zum Tropical Education Centre zu fahren (liegt nur ca. 2km vom Zoo entfernt). Hier konnten wir in einer sehr schönen Anlage kostenlos die Nacht verbringen. Normalerweise übernachten hier Wissenschaftler oder Studenten aus aller Welt in den kleinen Hütten, um Belizes Tierwelt zu erkunden und zu studieren. Aber wir waren in dieser Nacht die einzigen dort neben dem Personal.

Und auch hier konnte man ohne bezahlen Tiere sehen. Helen entdeckte abends ein paar Pacas, in Belize auch Gipnut genannt. Sie gehören zu den Nagetieren und sehen aus wie eine große Ratte ohne Schwanz mit langen Hinterbeinen. Wir haben sie später in den Ruinen von Copán in Honduras noch mal aus nächster Nähe beobachten können. Am nächsten morgen entdeckten wir ein Krokodil und ein paar Schildkröten in dem kleinen See beim TEC. Helmut spuckte ein paar mal ins Wasser und das Krokodil kam ganz nah an den Steg getaucht, weil es wohl dachte, Helmut hat Futter ins Wasser geschmissen. Wie gemein!


Krokodil

An der Abzweigung nach Belmopan liegt der kleine Guanacaste National Park (Eintritt 2,50US$ pro Person). Hier gibt es ein paar nett angelegte Wanderwege und man kann im Roaring Creek Baden gehen. Dieser fließt in den Belize River - Baden ist hier aufgrund der Krokodile verboten! Der Park ist nach dem Guanacaste Baum benannt. Dieser gehört zu den höchsten Bäumen in Mittelamerika und in seiner großen Baumkronen findet man Bromelien, Lianen, Kakteen, Orchideen und - wenn man Glück hat - auch 2m große Iguana-Echsen. Das Holz dieses Baumes ist extrem hart und Insekten-resistent und beliebt als Baumaterial für Kanus und Boote.

Wir sind etwas 2 Stunden durch den Park gelaufen. Außer uns kein anderer Mensch weit und breit. Den Iguana haben wir aber nur mit Hilfe des Parkrangers gesehen.

In Belmopan, der Hauptstadt von Belize, haben wir getankt (wahnsinnig teuer mit 5,13US$ pro Gallone) und schnell noch eingekauft. Ansonsten gibt es hier absolut nichts zu sehen!

Kurz vor Sonnenuntergang kamen wir dann beim St. Herman's Blue Hole National Park (Eintritt 4US$ pro Person) an und konnten direkt am Visitor Center für 5US$ pro Fahrzeug übernachten. Am nächsten morgen sind wir dann bei bedecktem Himmel zur St. Herman's Höhle gelaufen. Um uns herum wimmelte es nur so von Schmetterlingen, die das Wasser von den nassen Blättern tranken. Die ersten 300m der Höhle kann man auf einem markierten Pfad ohne Führer selbst erkundigen, allerdings muss man eine Taschenlampe dabei haben, denn es gibt keine künstlichen Lichter. Will man weiter in das Höhlensystem eindringen, dann geht das nur in einer geführten Tour.

Während Helen, Helmut und Agnes noch weiter zur Crystal Cave liefen, wollte Kirsten sich einen ruhigen Morgen machen und zum Blue Hole fahren, um dort in aller Ruhe Baden gehen zu können. Der Eingang zum Blue Hole liegt etwa 1 Meile weg vom Visitor Center, aber Kirsten kam nicht rein, da der Parkplatz abgesperrt war. Wieso das denn? Die junge Frau beim Visitor Center erklärte ihr, dass der Parkplatzwächter am Blue Hole heute morgen abgerufen wurde, um eine Schulklasse zur St. Herman's Höhle zu führen. Das es niemand anderen vor Ort gab, wurde das Blue Hole einfach geschlossen. Na, das ist ja eine Frechheit! Wofür haben wir denn die 4US$ bezahlt, wenn wir da nicht reinkommen? Nach einigem Hin- und Her wurde dann ein junger Mann mit einer Mofa losgeschickt, um den Parkplatz für Kirsten zu öffnen. Ein anderer machte sich auf den Weg zu Fuß, um das Eintrittshäuschen beim Blue Hole zu besetzen und auf die Fahrzeuge auf dem Parkplatz aufzupassen.

Kirsten hatte gerade noch genügend Zeit zum Fotografieren und Baden bevor die große Gruppe der Schüler auftauchte. Zum Glück blieben die nicht lange und so konnten Helmut und Agnes später das Blue Hole für sich alleine in Anspruch nehmen. Ein Genuss nach der schweißtreibenden Wanderung. Das Wasser war kühl und sauber.


Schwimmen im Blue Hole. Umgekippter Laster.

Am selben Tag ging es dann noch weiter bis zum Cockscomb Basin Wildlife Sanctuary. Auf dem Weg dahin mussten wir an einem verunglückten Laster vorbei, dessen Pampelmusenladung auf der Straße lag. Helmut "räumte" ein paar dieser Pampelmusen aus dem Weg, die irgendwie ihren Weg ins Wohnmobil fanden. Außerdem entdeckten wir eine Deutsche Bäckerei und deckten uns mit Zimtrollen und Vollkornbrot ein.

Cockscomb Basin Wildlife Sanctuary (Eintritt 5US$ pro Person) ist ein Naturreservat für Jaguare. Nirgendwo anders wurden so viele Jaguare geortet wir hier. Zu Gesicht bekommt man sie allerdings nur mit viel Glück spät abends, nachts oder ganz früh am morgen, denn sie sind Nacht-aktiv. Wir haben lediglich frische Spuren im Matsch entdeckt. Auch die eines Tapirs, den wir ebenfalls nicht zu Gesicht bekommen haben. Dafür lief uns ein Wildschwein über den Weg. Es rannte so schnell über den Wanderweg, dass wir es im ersten Moment für einen Tapir gehalten haben, aber dann konnte man deutlich das Grunzen aus dem Dickicht hören.

Laut Internet konnte man hier bis vor kurzen noch für 2,50US$ pro Person pro Nacht im Wohnmobil beim Visitor Center (das liegt am Ende einer 10km langen und unbefestigten Straße, die bei schweren Regen nicht zu befahren ist) stehen. Die Preise mussten sich aber vor ein paar Tagen erst geändert haben, jedenfalls wollten die auf einmal 20US$ je Fahrzeug von uns haben. Also das Vierfache! Helmut war vorgefahren und hatte den Preis schon bezahlt, bevor wir beim Parkplatz ankamen. Kirsten ist rein zum Visitor Center und hat den Ranger gleich erstmal angemeckert. Ein Rip Off! Diesen Preis zahlen wir nicht. In allen anderen National Parks kostet uns das Campen nur 5US$ pro Fahrzeug. Eine Frechheit hier. Der Mann war gleich eingeschüchtert und meinte, dass er die Preise leider nicht macht, aber morgen käme der Manager und mit dem können wir das dann besprechen. Wir zahlten jedenfalls keinen weiteren Pfennig und da es eh schon dunkel war, blieben wir die Nacht über auf dem Parkplatz. Helmut hatte unserer Meinung nach mehr als genug für beide Wohnmobile bezahlt.

Am nächsten Morgen kam kein Manager und so sind wir erst einmal auf eine Wanderung zu einem Aussichtspunkt und Wasserfall gelaufen. Gegen Mittag fing es an zu Regnen und wir machten eine längere Mittagspause in unseren WoMos. Später sind wir dann mit Agnes noch auf eine weitere Wanderung gegangen, während Helmut bei den WoMos blieb.

Weit und breit sprach uns kein Manager an und so blieben wir eine zweite Nacht. Es wurde eh langsam dunkel. Wir waren gerade dabei zu kochen, als der Ranger vorbeikam und Geld von uns wollte. Wir fragten freundlich noch einmal nach dem Manager. Laut Ranger sei er heute den ganzen Tag dagewesen, wir aber nicht. Na, das kann ja wohl nicht sein. Wir waren erst um 9.30 Uhr auf unsere Wanderung gegangen, waren mittags mindestens 2 Stunden bei den WoMos und Helmut war den ganzen Nachmittag da. Wir verweigerten die Zahlung. Da wurde der Ranger richtig wütend und bat uns den Park sofort zu verlassen. Im Stockdunklen auf dieser unbefestigten Straße? No way! Er stürmte wütend davon und kam nach 2 Stunden wieder. Wir dürften die Nacht noch stehen, müssen aber morgen früh beim ersten Morgengrauen um 6 Uhr den Park verlassen. Die Polizei würde uns aus dem Park eskortieren. Ja, ja ... wir stellten den Wecker jedenfalls nicht.

Um 5.50 Uhr klopfte er dann prompt an unsere Tür. "Time to leave" hörten wir. Ja, ja ... wir machten erst einmal eine Tasse Tee zum Wachwerden. Später realisierten wir, dass er Helmut und Agnes gar nicht geweckt hatte. Die hatten ja bezahlt, nur wir nicht! Wir machten uns jedenfalls gemeinsam auf dem Weg nach draußen. Von einer Polizeieskorte war weit und breit nichts zu sehen. Da es über Nacht heftig geregnet hatte, machten wir uns Sorgen, dass die unbefestigte Straße matschig und glatt sein könnte, aber wir hatten keine größeren Probleme beim raus fahren. Der Nebel lichtete sich langsam, ein Jaguar lief uns aber leider nicht über den Weg.

Bei strahlendem Sonnenschein ging es weiter bis nach Hopkins. Die Straße dahin war eine Katastrophe. Ehemals wohl geteert, war vom Asphalt nur noch an wenigen Stellen etwas zu sehen. Ansonsten matschige Schotterstraße mit vielen Schlaglöchern und Waschbrettrillen. Für die 6km benötigten wir fast 45 Minuten. Kaum waren wir in Hopkins angekommen, zogen Wolken auf. Wir fanden direkt am Strand zwar einen kostenlosen Stellplatz, auf dem man auch die Nacht hätte sicher verbringen können. Aber es fing an zu regnen und auch der schmale Strand sah nicht wirklich einladend aus.

Hopkins - 360° Panorama
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Wir entschieden uns gegen Mittag wieder abzufahren und schafften es noch vor Dunkelheit bis nach San Ignacio zum Inglewood Campground. Ein schön angelegter Campingplatz mit heißen Duschen, Wasser und Strom (den zahlt man extra je nach Verbrauch - 0,75B$ je kw/h). Ohne Strom lag der Preis bei 22B$ pro Nacht. Wir gönnten uns drei Erholungstage hier.

Eigentlich wollten wir eine Tour zu den Caracol Ruinen und anderen Attraktionen im Mountain Pine Ridge machen, aber das Wetter war nicht gut und die Tour hätte pro Person mindestens 65US$ gekostet. Mit unseren Wohnmobilen wären wir auf den Mountain Pine Ridge Straßen nicht weit gekommen - zu viele Schlaglöchern. Man kann nicht alles machen auf so einer Reise und es standen mit Tikal und Copán ja noch zwei weitere Maya Ruinen auf dem Plan.

Stattdessen sind wir an einem Nachmittag nach San Ignacio zu Mr. Jones gefahren, um unsere Zündung neu einstellen zu lassen. Das war gar nicht so einfach, denn laut Zündpistole war unser Timing weit weg von der Norm. Mr. Jones versuchte sich ein paar Mal daran, aber beim ersten Mal war das Timing so verstellt, dass wir kaum die Anstiege in San Ignacio mehr hochkamen. Am Ende musste er dann nach alter, manueller Weise die Zündung einstellen und das war auch für eine Weile OK so, allerdings verbesserte sich unser Benzinverbrauch nicht. Seit Tagen ging auch immer mal wieder unsere "Check engine" Leuchte an. Wir konnten aber in der Maschine keine Probleme sehen. Alle Flüssigkeiten waren auf Normal und Lecks hatten wir auch nicht. Wir vermuteten einen Wackelkontakt in einem der Sensoren oder einen Computerfehler. Das Licht ging aber nachdem die Maschine warm war und kurz ausgeschaltet wurde nicht wieder an. Wir müssen das Problem beobachten und fuhren erst einmal munter weiter.