29.12.2011-04.01.2012: Copán Ruinen - Pulhapanzak Wasserfall - Lago Yojoa

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Die Maya Ruinen von Copán wurden 1980 zum Weltkulturerbe ernannt. Neben Tikal, Palenque, Chichén Itzá und Uxmal gehören sie zu den größten und schönsten Maya Ruinen und sind ein Muss für Honduras Reisende. Pro Person kostet der Eintritt hier 15 US$ und wenn man das Skulpturmuseum oder die unterirdischen Tunnel besuchen möchte, dann sind es noch einmal 7,50US$ extra. Nicht billig! Aber neben den Bay Of Islands ist das hier in Honduras auch die einzig wirkliche Touristenattraktion und in einem relativ armen Land muss die Regierung schon kassieren, wo sie nur kann.

Die ersten Bewohner in der Region Copán lebten hier schon etwas 1000 Jahre vor Christus. Zwischen 250-900 nach Christus wurde es dann zu einer der bedeutendsten Mayastätten. Man schätzt, dass am Anfang des 9. Jahrhunderts hier etwa 20.000 Menschen lebten, bevor Nahrungsprobleme und Überbevölkerung langsam dafür sorgten, dass die Stadt verlassen wurde.

Die ersten Europäer, die die verlassenen Ruinen entdeckten, waren Spanier am Ende des 16. Jahrhunderts. Zwischen 1930 und 1940 fing man erstmalig damit an, die Ruinen auszugraben und zu restaurieren. Eine Arbeit, die auch heute noch fortgeführt wird.

Wir sind morgens um 8 Uhr gleich rein, bevor die Massen anrollten. Man darf weder Rucksäcke noch irgendwelche Taschen oder Bauchbeutel mit rein nehmen. Wir mussten also unsere Kamerastative und Getränkeflaschen (es war ziemlich heiß) in die Hände nehmen. Beim Fotografieren ist das schon Scheiße, wenn man erst einmal alles auf den Boden legen muss. Aber scheinbar hat man hier Angst vorm Diebstahl von Kulturgütern und dann geht das schon in Ordnung.

Wer morgens früh kommt, kann die roten Aras beim Fressen beobachten. Sie werden in einer nahegelegenen Zucht entweder geboren oder, wenn man sie verletzt oder verweist in der Natur gefunden hat, wieder aufgepäppelt und dann freigelassen. Die Aras in den Ruinen von Copán werden hier morgens mit frischem Obst versorgt, sie sind aber frei lebende Vögel und können jederzeit die Region verlassen, wenn sie denn wollten. Wunderschöne Tiere, die sehr gesellig sind und auch kein Problem damit haben, sich ihr Fressen mit den Eichhörnchen und Agoutis zu teilen. Für uns das Highlight von Copán!


Rote Aras bei den Copán Ruinen

Aber die Ruinen selbst sind auch nicht schlecht. Man sieht viele wunderschöne verzierte Steinsäulen der verschiedenen Könige, die Copán zwischen 426 bis 822 nach Christus regiert haben. Von einigen stehen die Originale im Skulpturmuseum, um sie vor dem weiteren Verfall zu schützen. Aber die Nachbauten sehen identisch aus und man kann sie von den Originalen kaum unterscheiden.

Dann gibt es mehrere große Tempelanlagen, den zweitgrößten Ballplatz in Mittelamerika und die berühmte Treppe der Hieroglyphen. Etwa 1.260 hieroglyphische Symbole zieren die Ränder der 63 verbliebenen Stufen. Leider deckt eine hässliche Plane die Treppe ab und macht das Fotografieren problematisch.

Copán - 360° Panorama
(mit gedrückter Maus über das Panorama fahren oder auf die Pfeiltasten klicken)


Wir verbrachten mehrere Stunden in der großen Anlage, haben uns aber die Tunnel und das Museum geschenkt. Irgendwann kann man Maya Ruinen auch nicht mehr voll genießen. Es ist ja auch noch gar nicht solange her, dass wir in Palenque und Tikal waren. Wir haben uns lieber am Nachmittag entspannt und sind noch mal nach Copán Ruinas zum Einkaufen gelaufen.

Auf dem Weg zu unserer nächsten Station wurden wir von der Polizei gestoppt. Wir hatten im Vorfeld schon viel über die korrupte Polizei hier in Honduras gehört und waren entsprechend vorbereitet. Mitten auf der Fahrbahn stehen bleiben und den Verkehr blockieren, die Beamten auf Deutsch zu blubbern und ansonsten freundlich lächeln. Das klappte wunderbar! Wir verstanden den spanischen Wutausbruch des Beamten zwar. Er war sauer, dass wir seinen Anweisungen rechts ran zufahren nicht gefolgt sind. Am Ende hat er dann aber frustriert aufgegeben und ließ uns weiterfahren. Das ganze hat keine 2 Minuten gedauert und Helmut und Agnes wurden hinter uns nicht mehr belästigt. Helen hat das total souverän gemeistert und wir waren stolz auf uns. Von anderen hatten wir gehört, dass sie alle 30km in Honduras von echten oder unechten Polizisten gestoppt wurden und immer wollte man für irgendetwas Geld haben. Nicht mit uns!

Am späten Nachmittag kamen wir dann am Pulhapanzak Wasserfall an. Dieser ist imposante 43m hoch und man hat hier eine sehr schöne Anlage mit Hütten, Badestellen und einen großen Parkplatz mit hohen, Schatten spendenden Bäumen gebaut. Wir haben pro Fahrzeug 5US$ Eintritt und noch einmal 5US$ fürs Übernachten bezahlt. Neben dem Parkplatz werden Kälber gefüttert und je nach Windrichtung kann da schon ein heftiger Kuhgeruch über den Parkplatz ziehen. In zwei Käfigen werden Affen und Nasenbären gehalten. Die armen Viecher schauten traurig drein.

Es war ziemlich schwül und Kirsten ist am Abend noch im sauberen Fluss baden gegangen. Die Gicht vom Wasserfall tat auch ziemlich gut, machte das Fotografieren aber schwierig! Nachts hat es dann heftig geregnet, aber Winnies Dach hielt stand.


Pulhapanzak

Am folgenden Nachmittag sind wir dann weiter zum Lago Yojoa gefahren. Dies ist der größte Frischwassersee in Honduras und umgeben von Bergen. Zu Silvester wollten wir uns was gönnen und so sind wir zur Finca Las Glorias gefahren. Die ehemalige Obstplantage (auch heute stehen noch überall die Orangenbäume) ist heute eine edle Hotelanlage mit Restaurant, Swimmingpool, Reitanlage, Bootsstegen usw. Wirklich schön angelegt und direkt am See.

Wir konnten etwas 200m von der Rezeption entfernt neben einem leerstehenden Konferenzgebäude unsere beiden Wohnmobile parken, Strom aus einer Steckdose beziehen und die Toiletten und kalten Duschen benutzen. Das kostete uns zwar 200 Lempiras (etwa 11US$) pro Nacht, war uns die Sache aber Wert. Kostenloses WiFi gab es in der Rezeption, sodass wir nach Hause telefonieren konnten.

Der Silvesterabend fing gut an! Ein wunderschöner Sonnenuntergang über dem See, aber die mächtigen Wolken ließen schon Böses erahnen. Und tatsächlich ... wir genossen gerade im Restaurant den frischen Fisch mit Pommes, als der Himmel seine Pforten öffnete. Sintflutartige Regenfälle! Kurz vor Mitternacht hörte es mal kurz auf und wir konnten von unseren Wohnmobilen aus die umliegenden Feuerwerke beobachten. Happy New Year!


Lago Yojoa

Der Regen hörte vier Tage lang nicht auf. Man konnte weder die Berge noch den See erkennen und wir waren zum Drinsitzen verdonnert. Für Agnes fing das Neue Jahr gleich mit einer heftigen Magenverstimmung an und sie lag drei Tage lang flach. Wir nutzten die Zeit, um Fotos, Videos und unsere Webseite zu bearbeiten, aber der Regen war so heftig, dass Winnie erneut den Wassermassen nicht standhielt. Trotz Plane leckte es an allen Ecken und Enden. Der Wind war so heftig, dass der Regen teilweise waagerecht in unsere Kühlschrankabdeckung geblasen wurde. Wir machten uns Sorgen, denn am vorletzten Tag bekam Kirsten draußen einen Backs, als sie die Tür öffnen wollte. Winnie stand komplett unter Strom! Wir haben uns gleich vom Strom abgestöpselt. Das war uns zu gefährlich!

Inzwischen hatte sich der Boden unter unseren Reifen auch total aufgeweicht. Wir standen in einer riesigen Pfütze. Kommen wir da überhaupt raus? Na klar, da sind wir schon erfahren. Ob Sand oder Matsch ... Gummimatten unter die Reifen und dann Vollgas geben. Im folgenden Video könnt ihr sehen, wie gut wir das gemacht haben und welche Probleme Helmut anschließend hatte:


Leichte Probleme beim Rausfahren