26.03.-02.04.2012: Huehuetenango - El Tejar - Antigua

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Als es uns wieder etwas besser ging, machten wir uns erneut auf nach Antigua. Ostern stand kurz bevor. Der kostenlose Campingplatz bei der Touristenpolizei hatte sich mit Wohnmobilen aus Europa gefüllt. Vor 2 Wochen war hier nicht so viel Platz gewesen, inzwischen hatte man die hohen Sträucher gekappt und den Rasen abgebrannt. Nebenan die vielen Dixie-Toiletten für die Feiertage. Noch waren sie sauber! Für uns war das Wiedersehen mit Antigua wie nach Hause kommen!

Wir entspannten uns ein wenig in der Woche und hatten Spaß mit den anderen Campern. Alles Pärchen, die wie wir aus 2 verschiedenen Ländern kamen. Man traf sich zur Happy Hour und obwohl die meisten Deutschsprachig waren, wurde fast nur Spanisch gesprochen, damit die Franzosen und Guillermo (ein Kanadischer Mexikaner) sich nicht außen vor fühlten. Super nette Atmosphäre! Nebenbei schrubbten wir Winnie und arbeiteten am Computer. Es gab nur eine Steckdose vor Ort, aber wir verkabelten mehrere Wohnmobile miteinander, so hatten alle Strom!

Julie (aus Frankreich) und ihr Mann Antonio (Spanier) arbeiten für ein Subunternehmen des berühmten Cirque du Soleils. Antonio war gerade für ein Jugendprojekt in Ecuador unterwegs. Wir standen mit Winnie direkt neben ihrem Blau-Gelben Wohnmobil und freundeten uns mit Julie an. Mit Hilfe von ein paar anderen Französischen Campern baute Julie ein Übungstrapez auf und wir konnten alle nicht widerstehen. Mehr oder weniger elegant versuchten wir uns an einem Aufschwung (siehe nächstes Video).


Zirkusakrobatik auf dem Campingplatz.

Berliner gibt es in Deutschland ja traditionell in der Silvesternacht - hier ist das zu Ostern. Man, waren die lecker! 5 verschiedene Füllungen - 3 Stück für 1 €. Kirsten wurde abhängig davon und brauchte ihre tägliche Portion, was dann auch an den Hüften langsam sichtbar wurde. Schluck!

Zu Ostern kommen Hunderttausende Menschen aus aller Welt nach Antigua. Neben Sevilla in Spanien ist Antigua DIE Stadt für Osterprozessionen. Es begann mit dem Palmsonntag vor der La Merced Kirche. An diesem Tag gedenkt man der triumphalen Rückkehr Jesus nach Jerusalem. Auf einem Esel soll er durch die mit Palmen bestückten Straßen geritten sein. Entsprechend wurden an diesem Tag vor der La Merced Kirche Palmengesteckte gebastelt und verkauft.

Die Prozessionsschiffe verließen pünktlich um 11 Uhr die Kirche. Wir standen auf einer Holzbox am Rande des Platzes und hatten den optimalen Blick von oben. Auch das Fernsehen war dabei und übertrug live in ganz Guatemala.

Die Sonne knallte unerbärmlich vom Himmel und Kirsten bekam einen leichten Hitzeschlag mit Schwindelanfall. Runter von der Box und ab in den Schatten! Ein Eis am Stiel sorgte für zusätzliche Abkühlung.

Unglaublich, wieviele Menschen auf der Straße waren! Wir waren mitten im Getümmel und schauten uns die vielen Prozessionsteppiche an. Eine Familie erzählte uns, dass sie jeden Tag in dieser Woche mindestens einen Teppich bauen werden. Die Kosten pro Teppich liegen bei ca. 50 €. Ein teures Hobby, dass sich hier ganz sicher nicht jeder leisten kann.


Antigua Prozession am Palmsonntag - Teil 1.

Wir machten Mittag im Winnie. Unsere Wohnmobile waren umzingelt von PKWs. Viele Besucher waren von außerhalb angereist und Parkplätze waren rar. Am Nachmittag sind wir dann wieder in die Stadt gelaufen, um weitere Teppiche anzuschauen. Einige Teppichbauer hatten ihre Hunde und Kinder hinter Gitter (in diesem Fall waren es die Metallgitter der Fenster) gesperrt, damit sie nicht über die Teppiche rennen. Gusco, der süße Beagle, schaute ja so traurig drein!

Kurz vor 18 Uhr wurde es dann auf einmal dunkel und ein Gewitter brach über uns hinein. Wir rannten nach Hause. Die armen Teppichbauer, die noch am arbeiten waren!


Antigua Prozession am Palmsonntag - Teil 2.