28.06.-22.10.2012: Okanagan Valley

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Deutschland und Italien bestritten an diesem Tag das Halbfinale bei der Europameisterschaft und wir wollten rechtzeitig zu Spielbeginn bei unseren Freunden in Kanada sein. Ergo sind wir morgens um 8 Uhr (sonst schlafen wir immer bis 9 Uhr!!!) 60km vor der Kanadischen Grenze gestartet und kommen pünktlich kurz vor 10 Uhr dort an. Normalerweise dauert es 15-20 Minuten, um rüber zu kommen. 5 Autos sind vor uns, aber es ging zügig voran. Wir zeigen unsere Pässe und beantworten die üblichen Fragen. Dann mussten wir Winnie parken und in ein Immigrationsbüro. Wer bedient uns??? Wie immer eine Frau und die sind die Schlimmsten!!! Müssen immer ihren Job beweisen und sind einfach neidisch auf uns beiden, dass wir keinen haben und das Leben genießen. Ich mache es mal kurz: 2 Stunden haben die uns da behalten!!!

Anpfiff war um 11.45 Uhr unserer Zeit. Ich habe freundlich darauf hingewiesen, dass heute D gegen I spielt und wir unbedingt das Spiel live sehen müssen. Madame tippte Stundenlang ein Protokoll ein (keine Ahnung, was die da alles über uns geschrieben hat). Kirsten wurde immer nervöser und zunehmend sauer. Warum dauert das so lange? Was machen unsere Jungs? Werden wir von dem Spiel überhaupt noch was sehen? Hier war viel Geduld gefragt. Man kann an der Grenze ja nicht ausrasten, dann lassen die einen nie rein.

Endlich kam die Beamtin aus ihrem Kabuff. Sorry for your long wait! Angeblich Computerprobleme, sagte sie dann. Am Ende hat sie uns dann ein Formular ausgedruckt, das wir noch nie in Kanada für unseren Pass bekommen haben. Unser Einreisevisum war nur gültig bis Ende unserer Krankenversicherung. Gut, dass wir die zufällig bis 15. Dezember abgeschlossen hatten. Grrrrr! Normalerweise bekommt man einen einfachen Stempel in den Pass, der für eine Mehrfacheinreise nach Kanada bis max. 6 Monate bestimmt ist.

Wir haben anschließend Gas gegeben und sind die wenigen Kilometer nach Osoyoos zum Visitor Center gefahren. Dort war das Internet so langsam, dass wir kein Livestreaming machen konnten. Ich schreie Helen zu, dass sie nach einer Sportkneipe fragen soll und sehe gleichzeitig auf GMX, dass wir 1 zu Null hinten liegen. Die Sportkneipe lag zum Glück gleich ummer Ecke. Wir kommen rechtzeitig zum 2 zu Null. Großes Bild, aber Null Ton. Stattdessen klassische Musik! Am Ende verlieren wir dann 2:1. NICHT KIRSTENS TAG!!!!

Das Endspiel Spanien gegen Italien konnten wir dann aber ganz entspannt bei unseren Freunden auf dem Großbild-Fernseher sehen. Helen hatte 4 Wochen, um sich für ihre Kilimanjaro-Besteigung fit zu machen. Die Berge sind im Okanagan bei weitem nicht so hoch, wie der fast 6.000m hohe Kili-Gipfel, dafür aber zum Teil sehr steil und Helen nutzte das so gut es ging aus. Hier ein kleines Video von ihrem ersten "Trainingstag".


Helen trainiert für die Kilimanjaro-Besteigung.

Anfang Juli gab es ein paar heftige Stürme, die viel Hagel und Regen mit sich brachten. Uns erwischte sogar fast eine riesige Windhose. Wir saßen unter den Pflaumenbäumen und hörte auf einmal ein lautes Krachen. Erst dachten wir, dass ein Wohnwagen von der Hauptstraße abgekommen ist und auf dem angrenzenden Schottergestein umgekippt war. Wir wollten gerade nachschauen, was passiert war, da baute sich vor uns eine riesige Windhose auf und kam direkt auf uns zu. Wir erstarrten förmlich vor Schreck und wussten nicht wohin wir so schnell flüchten sollten. In letzter Sekunde machte der kleine Tornado eine 90 Grad Kurve und wurde durch die offene Hintertür eines Fruchtstandes gesaugt. Leere Obstkisten aus Holz flogen durch die Luft und dann war in Sekunden alles vorbei. Der "umgekippte Wohnwagen" entpuppte sich als ein riesiges hölzernes Werbeplakat, das vom Tornado umgerissen wurde.

Überraschend bekamen wir Besuch aus Hamburg. Berit (eine ehemalige Volleyball-Kameradin von Kirsten) und Christa waren auf einjähriger Weltreise und besuchten für ein paar Monate Kanada und die USA. Sie buchten beim nahe gelegenen Campingplatz eine kleine Kabine und blieben gleich für eine ganze Woche. Wir kochten jeden Abend lecker zusammen und es gab mega viel zu Lachen.


Abendessen mit Berit und Christa.

Anfang August flog Helen von Vancouver aus nach Birmingham und eine Woche später weiter nach Nairobi. Ihre englischen Berichte zu der Safari und ihrer erfolgreichen Kilimanjaro-Besteigung findet ihr auf der Afrika Website.